Die Produktion unserer Lebensmittel, einschließlich ihrer Weiterverarbeitung, verbraucht jährlich bis zu 216 Petajoule – und macht somit rund zehn Prozent des gesamten Energieverbrauchs in ganz Deutschland aus. Doch wie kommt der hohe Verbrauch zustande?
Diese Lebensmittel landen in unseren Einkaufswagen
Um diese Frage zu beantworten lohnt es sich, zunächst einen Blick in die Regale der Supermärkte zu werfen. Laut dem Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft essen wir in Deutschland besonders gern Obst und Gemüse und greifen dabei immer häufiger auf Bio-Qualität und Waren mit Fairtrade-Siegel zurück. Auf Platz zwei der beliebtesten Lebensmittel: eine Vielzahl an Milchprodukten wie Käse und Joghurt. Auf Platz drei folgen Wurst und andere Fleischprodukte.
So viel Energie verbraucht die Lebensmittelindustrie
Ein Blick auf den Energieverbrauch der Lebensmittelindustrie zeigt allerdings, dass Fleischereien und Molkereien gemeinsam mit Bäckereien und Brauereien für rund 50 Prozent des Energieverbrauchs der gesamten Lebensmittelbranche verantwortlich sind. Hier ist Energie ein dauerhafter Begleiter und wird unter anderem zum Schockfrosten, Pasteurisieren, Sterilisieren, Konservieren, Erhitzen sowie Garen genutzt.
Was niemanden überraschen sollte: Die Liste der größten Energiesünder ist gefüllt mit Kühlwaren tierischen Ursprungs. Butter, Rindfleisch und Käse führen diese Liste mit großem Vorsprung an. Nicht nur, weil bei ihrer Produktion meist Unmengen an Wasser verbraucht wird, sondern auch, weil die Haltungsform der Nutztiere maßgeblich zur schlechten Öko-Bilanz der Top drei beiträgt. Pflanzliche Alternativen können dabei einen großen Unterschied machen.
Der Energieverbrauch der Lebensmittel
Die Produktion von einem Liter Milch benötigt rund 700 Liter Wasser und belastet das Klima mit rund 1,6 Kilogramm CO2-Äquivalenten. Das CO2-Äquivalent gibt an, wie hoch der relative Beitrag zum Treibhauseffekt ist. Zum Vergleich: Ein Liter Sojamilch verbraucht in der Herstellung lediglich 28 Liter Wasser und verursacht ein CO2-Äquivalent von 0,7 Kilogramm. Pflanzliche Lebensmittel verbrauchen also deutlich weniger Energie und Ressourcen und sind somit erheblich energieeffizienter. Außerdem ist bei ihrer Lagerung deutlich weniger Kühlung notwendig als bei Fleisch- oder Milchprodukten, wodurch ebenfalls erhebliche Mengen an Energie gespart werden können. Das folgende Beispiel deckt den Energieverbrauch der drei größten Energiesünder sowie deren Alternativen auf.
1. Butter verursacht 24 Kilogramm CO2-Äquivalente. Besser: Margarine mit 1,35 Kilogramm CO2-Äquivalenten.
2. Rindfleisch kommt auf 13 Kilogramm CO2-Äquivalente. Besser: Tofu, der nur mit 6 Kilogramm zu Buche schlägt.
3. Käse und Sahne belasten die Umwelt mit 8,5 Kilogramm CO2-Äquivalenten. Besser: Pflanzliche Alternativen, für die lediglich 0,15 Kilogramm anfallen.
Der häufigere Griff zu pflanzlichen Alternativen hilft demnach, die Energieeffizienz der Lebensmittelbranche zu verbessern und hat insgesamt große Auswirkungen auf den Energie- und Ressourcenverbrauch in Deutschland.
Fazit: Fleisch- und Milchprodukte gehören zu besonderen Anlässen. Wir können alle unseren Beitrag für mehr Energieeffizienz und eine nachhaltige Zukunft leisten, wenn wir auf eine bewusste Ernährung achten. Dabei den Einkauf am besten so planen, dass weniger Essen im Müll landet und Lebensmittel verschwendet werden. Das schont zusätzlich den eigenen Geldbeutel!