Blackout: Was tun bei Stromausfall?

Stell dir vor, es ist plötzlich zappenduster und nichts geht mehr - Stromausfälle bilden zwar die Ausnahme, können aber auch in Deutschland ab und an auftreten. Doch was ist im Notfall zu tun? Wir geben dir eine Roadmap für den Fall der Fälle.
von Christine Jerxsen Christine Jerxsen

Stromausfälle sind nicht ungewöhnlich und können auch in Deutschland gelegentlich auftreten. Laut Bundesnetzagentur war die Stromversorgung 2021 je Endverbraucher*in für durchschnittlich 12,7 Minuten unterbrochen. In der Regel handelt es sich hierbei um eine kurzfristige Störung im Stromnetz, die binnen weniger Minuten behoben wird. Doch im Februar 2019 fiel der Strom in Berlin aufgrund eines Kabelschadens für 31 Stunden aus. Was ist also im Falle eines Falles zu tun?

Mögliche Gründe für einen Stromausfall

Die Ursachen für einen Stromausfall sind vielfältig: So können externe Faktoren wie Unwetter, Sturm, Bau- oder Kabelarbeiten in nächster Umgebung Defekte an Stromleitungen verursachen und die Stromzufuhr unterbrechen. Aber auch durchgebrannte Sicherungen im Haus und eine Netzüberlastung sind häufige Ursachen. Diese entstehen etwa durch die Inbetriebnahme eines defekten Elektrogerätes, eine falsche Verkabelung oder wenn zu viele Elektrogeräte über einen Mehrfachstecker über dieselbe Steckdose versorgt werden.

Was bei einem Stromausfall zu tun ist

Bewahre bei einem Stromausfall Ruhe und prüfe, ob der Strom auch in der Nachbar-Wohnung und in der umliegenden Umgebung ausgefallen ist.

►  Ja, der Strom ist auch bei den Nachbarinnen oder Nachbarn der Umgebung ausgefallen? Dann hilft hier abwarten, denn vermutlich liegt es an einem der oben genannten externen Faktoren. Melde den Stromausfall bei deinem Netzbetreiber, dieser wird der Ursache auf den Grund gehen und die Stromzufuhr schnellstmöglich wiederherstellen.

► Nein, der Strom ist nur bei dir ausgefallen? Höchstwahrscheinlich wurde in deinem Zuhause die Sicherung ausgelöst. Hier hilft ein Gang zum Sicherungskasten, um zu prüfen, ob der FI-Schutzschalter herausgesprungen ist. Dieser dient dazu, den Stromkreis bei einer Überlastung selbstständig abzuschalten und schützt vor lebensbedrohlichen Stromschlägen.

Den Gefrier- und Kühlschrank solltest du möglichst geschlossen halten, damit die Kälte nicht entweichen kann und Lebensmittel gekühlt bleiben. Denn: Ein guter Kühlschrank kann selbst ohne Strom über 24 Stunden eine lebensmittelfreundliche Kühltemperatur halten, so gut sind sie nach außen isoliert

Vorsorge für den Stromausfall

Bei einem flächendeckenden Stromausfall kann die überlebenswichtige Infrastruktur ausfallen, möglicherweise auch für mehrere Stunden. So kann dann etwa das Leitungswasser in mehrstöckigen Häusern nicht mehr nach oben gepumpt werden, wenn die Wasserpumpe elektrisch betrieben wird. Ebenso können Zapfsäulen an Tankstellen keinen Treibstoff mehr pumpen und der Großteil des öffentlichen Nahverkehrs steht still. Auch fallen Elektroheizungen aus sowie das mobile Netz, das Internet, der Betrieb von Supermärkten und Geldautomaten. 

Sorge mit dieser Checkliste am besten vor:

1.     Wärme:

► Warme Kleidung und Thermounterwäsche kann für kurze Zeit eine Heizung ersetzen.

► Vorrat an Kohle, Briketts oder Holz(-Pellets) für Häuser mit Kamin oder Ofen.

2.     Essen und Trinken:

►  Gasbetriebener Campingkocher, Garten- oder Tischgrill (Holzkohle) für das Kochen ohne Herdplatte. Damit aber nur im Freien kochen, z. B. auf dem Balkon, aufgrund der Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung!

►  Vorrat an Brennmitteln, z. B. Gaskartuschen, Holzkohle oder feste Brennstoffe

►  Vorrat an Lebensmitteln für ca. 10 Tage, dafür hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) Tipps für die Zusammenstellung eines Vorrats zusammengestellt.

3.     Licht und Strom:

►  Vorrat an Kerzen, Taschenlampen, solar- oder batteriebetriebenen LED-Leuchten; Streichhölzer, Feuerzeuge, Feuerzeuggas und genügend Ersatzbatterien nicht vergessen. Bei der Verwendung von Kerzen regelmäßig stoßlüften, damit der Sauerstoffgehalt im Haus nicht zu niedrig wird.

►  Kurbeltaschenlampe und -Radio; so bleibst du auch ohne Strom immer up-to-date und kannst mit dem Kurbeln auch dein Smartphone aufladen.

►  Powerbank und solarbetriebene Batterieladegeräte, um im Notfall für etwas Strom zu sorgen. Auch eine Solartasche kann für mehrere Tage Smartphone & Co. am Leben halten.

4.     Essenzielles:

►  Ausreichend Bargeld, denn Geldautomaten und das Bezahlen mit Karte funktionieren oftmals nicht mehr.

►  Medikamente für dich und für pflegebedürftige Angehörige, wenn auch Apotheken nicht mehr öffnen können.

►  Erste-Hilfe-Set für den Fall eines Falles daheim.

►  Wichtige persönliche Dokumente, gebündelt und in Griffnähe.

►  Wichtige Hygiene-Produkte wie antibakterielles Gel, Seife, Windeln, Hygieneprodukte, feuchte (Baby-)Tücher und Toilettenpapier.

 

Wenn alles beisammen ist, empfiehlt sich eine große Kiste für die Aufbewahrung an einem Ort. Etwa einmal im Jahr solltest du prüfen, welche Lebensmittel abgelaufen sind und welche Produkte ersetzt werden müssen. Für Vielbeschäftigte gibt es mittlerweile vollständige Kisten mit allen amtlich empfohlenen Inhalten auch als Komplettangebot. Weiterführende Informationen rund um das Thema Vorsorgen für den Stromausfall findest du im Handbuch des BBK.

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