„Wie viel Strom verbraucht eigentlich eine Anfrage bei einer Suchmaschine?“ Bevor Du jetzt googelst – es sind durchschnittlich 0,3 Wattstunden.
Klingt nicht viel? Aber hier macht es die Menge: Täglich gehen mehr als eine Milliarde Suchanfragen bei Google ein, das ergibt einen Verbrauch von rund 12,5 Millionen Watt! Auf Deinen persönlichen monatlichen Verbrauch heruntergerechnet, könntest Du damit circa drei Stunden lange eine 60-Wattbirne zum Leuchten bringen. Hinzu kommt der CO2-Ausstoß: Mit jeder Suchanfrage verursachst Du etwa 0,01 Kilogramm.
Zwar bemüht sich Google um die Reduktion von Emissionen und den Ausbau erneuerbarer Energien, doch es gibt auch Suchmaschinen-Newcomer, die es wert sind, unterstützt zu werden!
Zumal sie sich neben Nachhaltigkeit und Umweltschutz auch Datenschutz auf die Fahnen geschrieben haben.
Die Anfänge nachhaltiger Suchmaschinen
Die Suchmaschine blackle.com setze im Jahr 2007 auf einen schwarzen Bildschirmhintergrund. Dies basierte auf der Idee, das helle Pixel mehr Strom verbrauchen würden als dunkle. Dieser Ansatz greift heute allerdings nur noch bei älteren Röhrenmonitoren: Moderne Bildschirme und Displays sind immer hell, die Pixel werden lediglich durch Flüssigkristalle abgedunkelt. Als wirklich nachhaltige Alternative taugt diese Suchmaschine damit leider nicht mehr.
Grüne Suchmaschinen made in Germany
Bäumepflanzen per Suchanfrage
Die Suchmaschine Ecosia.org macht es möglich. Das funktioniert so: Die Einnahmen, die durch Klicks auf Werbeanzeigen generiert werden, fließen in Aufforstungsprojekte auf der ganzen Welt.
Nach eigenen Angaben wurden so schon über 60 Millionen Bäume angepflanzt.
Zusätzlich wird das in Berlin ansässige Unternehmen mit rund 30 Mitarbeitern ausschließlich mit erneuerbaren Energien versorgt, etwa durch eine eigenen Solaranlage und betreibt nach eigenen Angaben alle Server mit Ökostrom.
Mit Suchergebnissen Nachhaltigkeit fördern
Die Suchmaschine good-search.org sitzt ebenfalls in Berlin und investiert seine Gewinne in SDG-Projekte. SDG steht für „Strategic Development Goals“ und bezeichnet die 17 strategischen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen. Dazu zählt der Ausbau von erneuerbaren Energien und der Schutz der Ökosysteme. Alle zwei Wochen wird ein neues Nachhaltigkeitsprojekt vorgestellt und unterstützt.
Grün suchen, ohne durchsucht zu werden
Die Suchmaschine metager.de speist ihre Server ausschließlich mit Ököstrom und bietet zusätzlich viele Privatsphärefunktionen.
Gleiches gilt für Qwant.com, eine Suchmaschine aus Frankreich, die ebenfalls mit erneuerbaren Energien versorgt wird. Auch sie verzichtet auf Cookies oder Tracking Software.
Noch mehr grüne Suchmaschinen:
- Codecheck: Die (Produkt-)Suchmaschine listet die jeweiligen Inhaltsstoffe auf und weißt über ein Ampelsystem auf kritische Werte beim Fett- und Zuckergehalt sowie auf Palmöl und Mikroplastik hin.
- greenya.de: Bietet eine Vor-Ort-Suchhilfe für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen, etwa wo sich der nächstgelegenen Bio-Supermarkt befindet
Übrigens: Die beste Suchmaschine kommt… aus den Niederlanden
Laut Stiftung Warentest ist Startpage – insbesondere unter Datenschutzgesichtspunkten – die beste Suchmaschine. Zwar liefert der Algorithmus von Google die besseren Ergebnisse, rutscht allerdings in der Gesamtwertung durch Mängel in der Datenschutzerklärung und kritischem Sendeverhalten seiner Apps auf Platz zwei.
Du siehst, es gibt neben Google noch zahlreiche Alternativen, die es lohnt einmal auszuprobieren!